„Money. Upgraded.“
Die Podcasts basieren auf den Texten von Eske Bockelmann, einem aussergewöhnlichen Denker, der zeigt, wie Geld unser Denken und unsere Gesellschaft verändert hat. In seinem Buch Im Takt des Geldes (2004) erklärt er, dass mit der Einführung von Geld im 16. Jahrhundert eine neue, abstrakte Denkweise entstand – mit Folgen für Kultur, Musik und Philosophie. Seine beiden Werke Das Geld (2020) und Money – Understanding Modern Society (2025) bieten einen einzigartigen Zugang zum Thema Geld. Die Podcasts machen diese komplexen Gedanken verständlich und laden junge Menschen ein, Geld und Gesellschaft aus einer neuen Perspektive zu sehen und zu hinterfragen.
„Money. Upgraded.“
Hinter der Persönlichkeit: Trumps strategische Rückkehr zum absoluteren Staat
Die beunruhigende Systemlogik hinter einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft offenbart sich in unserer tiefgreifenden Analyse. Statt bei oberflächlicher Personenkritik zu verharren, beleuchten wir die historischen und strukturellen Dimensionen, die Trumps Politik antreiben könnten.
Was sich hinter dem Slogan "Make America Great Again" verbirgt, ist möglicherweise kein Wohlstandsversprechen, sondern der systematische Versuch, jene "Relativierungen" zurückzudrehen, die seit dem 17. Jahrhundert staatliche und wirtschaftliche Macht eingehegt haben. Diese Bremsen – Sozialstaat, Gewaltenteilung, Umweltschutz, Menschenrechte und internationale Kooperation – könnten einem ungezähmteren Staatsverständnis weichen.
Konkrete Beispiele dieser Tendenz finden sich in zahlreichen Politikfeldern: Die Vorgabe, für jede neue Regulierung zehn alte abzuschaffen; die Schwächung der Umweltbehörde EPA; Angriffe auf das Justizministerium und den "Deep State"; gesellschaftlicher Rollback gegen Diversität und Inklusion; aggressive Grenzpolitik und eine merkantilistische Handelspolitik, die internationale Kooperation untergräbt. Die Parallele zu Ludwig XIV. ("Der Staat bin ich") wirft beunruhigende Fragen über das Demokratieverständnis auf.
Besonders alarmierend ist die Interpretation, dass es sich hierbei nicht bloß um die Politik einer Person handelt, sondern um die Aktivierung eines Potenzials zur rücksichtsloseren Machtausübung, das im System selbst angelegt ist. Wenn diese historischen Schutzwälle fallen – was hält dann die grundlegenden Konflikte unserer Gesellschaft noch im Zaum? Tauchen Sie ein in unsere fundierte Analyse und bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil über diese entscheidende Frage unserer Zeit.
Hallo und willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir schauen uns heute gemeinsam die Quellen an, die Sie uns geschickt haben. Thema ein Blick auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump. Stand jetzt Mai 2025. Die Texte legen ja nah, mal hinter diese übliche Personenkritik zu schauen. Sie wissen schon, lügner, narzisst das Übliche Kritik zu schauen, Sie wissen schon, Lügner Narzisst das Übliche. Ja, Unsere Mission ist eher zu verstehen, welche systemische Logik die Autoren hinter Trumps Handeln und auch seiner Unterstützung sehen wollen.
Speaker 2:Okay, schauen wir mal genauer hin. Ja also, die Argumentation in den Unterlagen fängt ja historisch an. Dokumentation in den Unterlagen fängt ja historisch an Seit dem 17. Jahrhundert, so heißt es, da entwickelten sich eben Staaten und Marktwirtschaften, stark basierend auf Konkurrenz, auf Machtausübung.
Speaker 1:Klar.
Speaker 2:Aber gleichzeitig, und das ist der springende Punkt, entstanden über die Jahrhunderte auch Mechanismen, die diese reine Machtlogik naja einhegen sollten.
Speaker 1:Sie meinen sowas wie Sozialstaat Gewaltenteilung hegen?
Speaker 2:sollten Sie meinen sowas wie Sozialstaat, Gewaltenteilung. Genau, Sozialstaat, Gewaltenteilung, Umweltschutz, Menschenrechte, auch internationale Kooperation. Die Autoren nennen das Relativierungen, also sozusagen Bremsen oder Mäßigungen der Macht. Okay, Relativierungen. Und die Kernthese in den Quellen ist Trumps Präsidentschaft wird als bewusster Versuch interpretiert, genau diese Relativierungen zurückzudrehen.
Speaker 1:Das heißt, wenn ich die Quellen richtig deute make America great again. Das ist dann weniger der Wunsch nach Wohlstand für alle.
Speaker 2:So wird's argumentiert.
Speaker 1:ja, Sondern eher die Rückkehr zu einem wie soll ich sagen? absoluteren, weniger gezähmten Staat, der seine Macht einfach rücksichtsloser durchsetzt, innen wie außen.
Speaker 2:Das ist die Interpretation, die die Texte nahelegen.
Speaker 1:Ziemlich starke These ja, auf jeden Fall. Wo machen die Autoren das denn fest?
Speaker 2:Also ganz konkret Ein großes Feld ist die Regulierung. Da gibt es ja diese Vorgabe, die zitiert wird für jede neue Regulierung müssten zehn Alte weg.
Speaker 1:Ich kenne dich.
Speaker 2:Ein Beispiel ist die Schwächung der Umweltbehörde EPA. Das wird dort nicht nur als naja umweltpolitisch schwierig gesehen, sondern eben als gezielter Abbau einer dieser Bremsen.
Speaker 1:Um die Wirtschaft von.
Speaker 2:Fesseln zu befreien.
Speaker 1:Genau Von ökologischen Fesseln.
Speaker 2:Ähnliches liest man zum Aufgeben von Klimazielen, zur Lockerung beim Verbraucherschutz etwa bei Und das hört ja nicht bei Sachvorschriften auf.
Speaker 1:Oder die Texte sprechen doch auch davon, dass die Institutionen selbst ins Visier geraten.
Speaker 2:Absolut Die Bürokratie als Hindernis, als Deep State. Man findet Hinweise darauf, dass dieses Erbe von Roosevelts New Deal, also der ganze Verwaltungs und Sozialstaat, dass der zerbrochen werden soll, und besonders heikel Angriffe auf die Gewaltenteilung. Die Quellen beschreiben da Bestrebungen, justizministerium und FBI direkt an die Person an der Spitze zu binden, den Kongress zu schwächen. Ja, Das ist schon.
Speaker 1:Stark, dieses Gefühl, über dem Gesetz zu stehen. Das passt ja auch zu einem anderen Punkt in den Texten, diese Identifikation des Anführers mit dem wahren Volkswillen.
Speaker 2:Ja genau.
Speaker 1:Wo dann jede juristische Prüfung sofort als Versuch dargestellt wird, diesen Willen zu untergraben. Wie wirkt sich das denn? gesellschaftlichen Rollback, einen Kampf gegen Diversität gegen Inklusion.
Speaker 2:Da fällt dann auch mal der Begriff Genderologie ganz klar als abwertende Bezeichnung gemeint.
Speaker 1:Verstehe.
Speaker 2:Es wird von Abschaltungen von Regierungswebseiten berichtet, also mit Infos, die nicht passen, zu Infoen zur Doku von Hassverbrechen. Das wird als Versuch gewertet, die öffentliche Information und auch Bildung zu schwächen.
Speaker 1:Okay, und wenn wir jetzt mal nach außen schauen Außen und Handelspolitik Setzt sich dieses Muster da fort, so wie die Analyse das beschreibt.
Speaker 2:Man sieht ein ähnliches Bild gezeichnet Aggressive Grenzpolitik, da sollen ja schon Massenabschiebungen vorbereitet sein, streichung von Geldern für Entwicklungszusammenarbeit. Und die Zölle nehme ich an, natürlich die Strafzölle. Das wird interpretiert als Rückgriff auf Ideen des Merkantilismus. Also diese Vorstellung, internationaler Handel ist ein Nullsummenspiel. Es geht primär darum, stärke zu zeigen.
Speaker 1:Auch wenn es der eigenen Wirtschaft schadet.
Speaker 2:Selbst dann, und andere als Schuldige darzustellen. Es geht darum, eigene Interessen durchzusetzen, ohne die Mäßigung durch internationale Kooperationen und Regeln.
Speaker 1:Die Autoren ziehen ja sogar die Parallele zu Ludwig XIV. Der Staat bin ich.
Speaker 2:Genau Die Interpretation ist, dass da eine ähnliche Identifikation mit der Staatsmacht stattfindet, mit dem Anspruch, über dem Gesetz zu stehen, um den selbst definierten Staatswillen durchzusetzen.
Speaker 1:Puh. Also, wenn wir die Argumentation der Quellen mal zusammenfassen Es wird nahegelegt, trumps Handeln folgt einer Systemlogik.
Speaker 2:Okay Der konsequenten Demontage dieser über lange Zeit gewachsenen Relativierungen, die staatliche und wirtschaftliche Macht eingehegt haben. das Ziel sei die Wiederherstellung einer Art absoluterem, ungezügelterem Staat. Und die Warnung, die man da mitnimmt, ist Das ist mehr als nur die Politik einer Person.
Speaker 1:Sondern es ist die Aktivierung eines Potenzials zur rücksichtsloseren Machtausübung, das im System Staat und Konkurrenzwirtschaft eh schon angelegt ist. Die Folgen für Demokratie und Frieden werden als unabsehbar beschrieben.
Speaker 2:Man solle diese Entwicklung auf keinen Fall unterschätzen eine Frage, über die Sie vielleicht nachdenken möchten Wenn diese historischen Relativierungen, von denen die Quellen sprechen, also der Schutz des Einzelnen, Gewaltenteilung, Rücksicht auf Schwächere, auf die Umwelt, wenn die systematisch zurückgebaut werden, was genau hält dann die grundlegenden Konflikte unseres Systems eigentlich noch im Zaum?