„Money. Upgraded.“

Geld als Denkform

Eske Bockelmann

Tauchen Sie ein in eine faszinierende geistige Reise, die unser Verständnis von Geld radikal in Frage stellt. Statt über Münzen und Scheine zu sprechen, nehmen uns die Money Profiler mit auf eine Expedition in unseren eigenen Kopf. 

Diese Episode markiert einen Wendepunkt in der Reihe. Daniel Butscher und Eske Bockelmann präsentieren eine provokante These: Geld ist nicht nur ein Werkzeug zum Tauschen – es ist eine Denkform, die tief in unserem Bewusstsein verankert ist. Sie zeigen auf, wie die abstrakte, leere Form des Geldes als "reines Quantum" unser gesamtes Weltverständnis strukturiert hat.

Der Höhepunkt dieser gedanklichen Erkundung führt uns zu René Descartes und seinem berühmten "Ich denke, also bin ich". Was auf den ersten Blick wie reine Philosophie erscheint, entpuppt sich als präzise Spiegelung einer Gesellschaft, die bereits durch und durch vom Geld geprägt war. Die cartesianische Trennung zwischen denkendem Subjekt und ausgedehntem Objekt entspricht verblüffend genau der Struktur des Geldes selbst. Diese Erkenntnis öffnet die Tür zu einem tieferen Verständnis moderner Probleme – von unserer Entfremdung von der Natur bis zur Kommodifizierung menschlicher Beziehungen.

Warum fühlt sich der moderne Mensch als Beobachter der Welt statt als Teil von ihr? Weshalb betrachten wir die Natur als "Umwelt" und nicht als unsere Heimat? Die Antworten liegen möglicherweise nicht in individuellen Entscheidungen, sondern in kollektiven Denkstrukturen, die durch Jahrhunderte der Geldwirtschaft geformt wurden. Folgen Sie uns auf dieser gedanklichen Reise und entdecken Sie, wie Geld nicht nur in unseren Taschen, sondern vor allem in unseren Köpfen wirkt.

Speaker 1:

Money Profiler 5 Subjekt Objekt eine Geschichte über Geld im Kopf. Es ist still geworden bei den Money Profilern Keine Stadt, kein Markt, keine Muscheln. Diesmal geht es nicht um das, was wir haben, sondern um das, was wir denken Und was Geld mit diesem Denken macht. Daniel Butscher und Eske Bockelmann setzen mit dieser fünften Folge einen vorläufigen Schlusspunkt unter ihre erste Reihe Nach Herkunft, funktion und Wirkung des Geldes richtet sich der Blick nun nach innen, in den Kopf. Nicht mehr, was ist Geld, sondern wie hat Geld uns verändert? Im Zentrum steht eine provokante Idee Geld ist nicht nur ein ökonomisches Werkzeug, es ist eine Denkform. Geld ist, wie sie sagen, ein reines Quantum, eine abstrakte Zahl ohne Inhalt, die aber die Macht hat, auf alles Inhaltliche zuzugreifen. Diese Form, leer, aber wirksam, verändert nicht nur Märkte, sondern strukturiert unser Weltverständnis. Eske nimmt uns mit ins 17. Jahrhundert, in eine Zeit, in der sich die Geldwirtschaft bereits tief in die europäische Gesellschaft hineingefressen hat. Dort begegnet uns ein Mann, der heute als Vater des modernen Denkens gilt René Descartes. Descartes sagt ich denke, also bin ich. Doch was heißt das eigentlich? Er teilt die Welt auf In das Subjekt, das denkt, und das Objekt, das ausgedehnt ist, das sich messen, wägen, zählen lässt.

Speaker 1:

Der Mensch erkennt sich als etwas, das nicht zur Welt gehört, sondern sie beobachtet, berechnet, benutzt. Der Kopf hier die Welt dort. Bockelmann sieht darin kein Zufallsergebnis genialer Philosophie, sondern eine Spiegelung der Geldstruktur. Geld, das eine ist selbst leer, bestimmt aber das viele Die Waren, die Welt. Es ist selbst nicht konkret, doch ohne es geht nichts Konkretes. So wie das Subjekt denkt, aber selbst keinen Raum einnimmt, so bestimmt Geld die Welt, ohne selbst Welt zu sein. Das Denken hat sich dem Geld angepasst, sagt Eske, nicht weil jemand das so wollte, sondern weil sich die Gesellschaft so verändert hat, und das hat Folgen, die bis heute reichen. Wenn wir die Welt als Umwelt bezeichnen, ist das bereits Ausdruck dieses Denkens. Die Welt ist etwas, das uns umgibt, nicht etwas, in dem wir sind.

Speaker 1:

Das Subjekt steht außen, es sieht die Welt nicht als Teil von sich, sondern als Ressource, als Objekt. Das klingt abstrakt, ist aber Alltag. Die Trennung von Mensch und Natur, die Vorstellung, alles ließe sich bewerten, optimieren, rationalisieren, das alles ist keine reine Kopfsache. Es ist die Denkform einer geldvermittelten Gesellschaft, und sie hat einen Preis. Denn was verloren geht, ist das, was früher selbstverständlich war Verbundenheit, verantwortung, eingebunden sein. Wenn alles Objekt wird, sogar der andere Mensch, dann wird auch Beziehung zur Ware Und die Welt Zur Kulisse.

Speaker 1:

Am Ende würdigen Daniel und Eske Descartes als brillanten Analysten nicht als Schuldigen, sondern als jemanden, der präzise erfasst hat, was seine Zeit bereits dachte Und was wir heute noch immer denken. Die Money Profiler ziehen ihr Fazit Geld ist nicht nur in der Tasche, es ist im Kopf. Als nächstes wollen sie den Begriff des Werts ins Visier nehmen. Woher kommt er, was misst er, was verbirgt er? Woher kommt er, was misst er, was verbirgt er? Doch bevor es soweit ist, kündigen sie eine Sonderfolge zu anderen Geldtheorien an. Von Karl Marx bis zur Bundesbank, die Spur geht weiter, aber sie ist jetzt nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine geistige.

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